Die Basis für eine lange Nutzung von zirkulären Produkt-Service-Systemen ist die Vorbeugung der psychologischen Obsoleszenz. Als Gestalter:in sollte man sich bewusst sein, dass jede Gestaltungsentscheidung einen Zeitgeist und ggfs. Modeerscheinungen widerspiegelt. Trends und Moden sind jedoch im ständigen Wandel, verändern sich und werden mit der Zeit obsolet. Für eine langfristige Nutzung müssen zirkuläre PSS daher in ihrem Kern und ihrer Basis beständig gestaltet sein. Beständigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Gestaltung an langfristigen Trends orientiert ist und nicht von kurzzeitigen Moden beeinflusst wird. Neben dem beständigen Design sollte auch auf eine ästhetisch ansprechende Gestaltung geachtet werden, damit das zirkuläre PSS Aufmerksamkeit erhält und dem Umfeld gezeigt und präsentiert wird. Hierbei ist wichtig zu berücksichtigen, dass Ästhetik und Schönheit subjektive Konzepte darstellen, deren Bewertung individuell variiert und nicht objektiv messbar ist. Für eine ästhetische Gestaltung müssen daher auch die Anforderungen der Nutzer:innen und deren Umfeld einbezogen werden.
Eine Aufgabe von Gestalter:innen besteht darin, kurzfristige Moden, aber auch langfristige Trends und mögliche Zukünfte im Bezug auf das zirkuläre PSS zu antizipieren. So können einzelne Aspekte, wie beispielsweise Komponenten oder Serviceangebote (Top-Hat-Elemente betreffend) flexibel auf kurzzeitige Moden reagieren, um aktuell zu bleiben und neue Nutzer:innen für das zirkuläre PSS zu gewinnen. Modeerscheinungen können unterschiedliche Facetten betreffen, wie beispielsweise Farben, Formen und Materialien, aber auch Sprache, Inhalte, Werte und vieles weitere. Hierbei muss genau abgewägt werden, wie relevant die jeweilige kurzlebige Modeerscheinung für die (potenziellen) Nutzer:innen des zirkulären PSS ist und welche Mehrwerte deren Integration für das System mit sich bringt. So sollte unbedingt über einen flexiblen, leicht veränderbaren Aspekt auf die Mode reagiert werden. Dies kann in Form von austauschbaren Komponenten, Service-Aktionen oder auch über die Kommunikation erfolgen.
Bei der Gestaltung des PSS sollte jederzeit auf einen ressourcenschonenden Umgang geachtet werden und es muss – besonders bei zeitgeistigen Komponenten – eine Rückführung der Materialien am Ende des Lebenszyklus gewährleistet werden.
