Individualisierung und Anpassbarkeit
Beschreibung
Das zirkuläre Produkt-Service-System sollte nutzer:innenorientiert sein und individuell an deren persönliche Anforderungen angepasst werden können. Durch die individuelle Anpassung gewinnt das zirkuläre System an Exklusivität.
Um individualisierbar und anpassbar zu sein, muss das PSS modular konzipiert sein. Die Nutzer:innen sollten über den gesamten Nutzungsprozess hinweg die Möglichkeit erhalten, einzelne Aspekte, Komponenten oder Einstellungen zu verändern oder auszutauschen. Das kann bereits beim Abschließen des Services und der Wahl des zirkulären Produkts geschehen, aber auch im weiteren Nutzungsverlauf sollte das zirkuläre PSS individuell anpassbar bleiben.
Gemäß des Hick-Hyman Gesetzes fallen Menschen Entscheidungen umso schwerer, je mehr Optionen sie zur Verfügung haben. Insbesondere bei frei konfigurierbaren Produkten kann das Nutzer:innen vor Herausforderungen stellen. Anpassungen und Individualisierungen sollten dementsprechend nicht von Grund auf vorgenommen werden müssen. Vordefinierte Konfigurationsvorschläge des Produkts und des Services, die sich flexibel anpassen und individualisieren lassen, bieten eine Unterstützung und erhöhen die Zugänglichkeit.
Im Sinne der Modularität müssen die Bestandteile des zirkulären Produkt-Service-Systems austauschbar sein. Um die Nutzungsdauer weiter zu erhöhen, sollten sich die einzelnen Komponenten zusätzlich upgraden lassen. Bei einem technischen Produkt bedeutet das zum Beispiel, dass der Akku nicht ausschließlich durch ein identisches Bauteil ausgetauscht, sondern durch einen besseren Akku mit längerer Laufzeit ersetzt werden kann. Dabei sollten verschiedene Arten von Upgrades innerhalb des zirkulären PSS berücksichtigt werden, welche die Nutzer:innen individuell auswählen und an ihre Bedürfnisse anpassen können. Dies kann die Eigenschaften und Komponenten des zirkulären Produkts, das gesamte zirkuläre Produkt, aber auch die Eigenschaften und Leistungen des Services betreffen. Durch die Berücksichtigung von Upgrades reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass eine psychologische Obsoleszenz eintritt. Außerdem verlängert sich dadurch die Nutzungsdauer des zirkulären Systems. Des Weiteren erhalten die Nutzer:innen durch Upgrades neben Flexibilität auch die Möglichkeit, den Wert des Produkts und somit ihren assoziierten sozialen Status zu erhöhen.
Um die Exklusivität zu betonen, ist es möglich, für die Upgrades einen höheren Preis zu veranschlagen, vorausgesetzt, der Zugang zu den essentiellen Komponenten bleibt bestehen. Die Upgrades sollten mit allen bisherigen Komponenten kompatibel sein und es sollte darauf geachtet werden, dass eine Nachrüstung keinen größeren Aufwand und Ressourceneinsatz erfordert.
Durch die individuelle Anpassung gewinnt das zirkuläre System an Exklusivität.